Suchergebnisse
189 Ergebnisse gefunden mit einer leeren Suche
- Erlaubnis zum Daueraufenthalt – EU: Vergleich mit der Niederlassungserlaubnis
Für viele Menschen mit ausländischer Staatsangehörigkeit, die in Deutschland leben und arbeiten, ist eine langfristige Aufenthaltsperspektive von großer Bedeutung. Zwei zentrale Aufenthaltstitel stehen dabei im Fokus: die Niederlassungserlaubnis und die Erlaubnis zum Daueraufenthalt – EU . Beide Titel ermöglichen ein unbefristetes Bleiberecht – doch wo liegen die Unterschiede und welche Vorteile bietet die EU-weite Daueraufenthaltserlaubnis? Dieser Artikel erläutert die rechtlichen Grundlagen und Unterschiede praxisnah und verständlich. Was ist die Erlaubnis zum Daueraufenthalt – EU? Die Erlaubnis zum Daueraufenthalt – EU ist ein unbefristeter Aufenthaltstitel, der nach § 9a Aufenthaltsgesetz (AufenthG) erteilt wird. Sie bringt nicht nur die erfolgreiche Integration des Inhabers zum Ausdruck, sondern ist auch mit weitreichenden Rechten verbunden: Unbefristeter Aufenthalt : Wie die Niederlassungserlaubnis ist auch dieser Titel dauerhaft gültig und grundsätzlich nicht beschränkbar. Freier Zugang zum Arbeitsmarkt : Der Inhaber darf jeder Form der Erwerbstätigkeit nachgehen. Familiennachzug und Mobilität : Angehörige dürfen unter bestimmten Voraussetzungen nachziehen oder mit dem Inhaber in ein anderes EU-Land weiterziehen, wenn die familiäre Lebensgemeinschaft bereits zuvor bestand. Inländergleichbehandlung : Der Aufenthaltstitel vermittelt einen Anspruch auf weitgehende Gleichbehandlung mit deutschen Staatsangehörigen, auch wenn dieser im Einzelfall beschränkt sein kann. Besonderer Ausweisungsschutz : Im Vergleich zur Niederlassungserlaubnis bietet die Daueraufenthaltserlaubnis einen erweiterten Schutz vor Ausweisung – ähnlich dem von EU-Bürgern. EU-weite Weiterwanderung : Einer der wichtigsten Vorteile der Erlaubnis zum Daueraufenthalt EU ist das Recht auf Mobilität innerhalb der EU . Unter bestimmten Voraussetzungen kann der Inhaber in einen anderen Mitgliedstaat umziehen und dort einen neuen Aufenthaltstitel beantragen. Verhältnis zur Niederlassungserlaubnis Beide Aufenthaltstitel sind rechtlich gleichgestellt (siehe § 9a Abs. 1 S. 3 AufenthG : “ Soweit dieses Gesetz nichts anderes regelt, ist die Erlaubnis zum Daueraufenthalt – EU der Niederlassungserlaubnis gleichgestellt. ”). Diese Gleichstellung hat praktische Auswirkungen: In allen Gesetzen, in denen Rechte oder Pflichten an die Niederlassungserlaubnis geknüpft sind, wird der Inhaber der EU-Daueraufenthaltserlaubnis ebenso berücksichtigt. Aber: Die Gleichstellung hat rein begünstigende Wirkung für die Erlaubnis zum Daueraufenthalt EU. Spezifisch europäische Rechte , wie etwa das Weiterwanderungsrecht, ergeben sich ausschließlich aus der Daueraufenthaltserlaubnis. Aus der Gleichstellung lässt sich also insbesondere nicht herleiten, dass die Rechte der Erlaubnis zum Daueraufenthalt EU auch für die Niederlassungserlaubnis gelten würden. Fazit: Wann lohnt sich welche Aufenthaltserlaubnis? Für dauerhaft in Deutschland lebende Drittstaatsangehörige kann die Erlaubnis zum Daueraufenthalt – EU eine sinnvolle Alternative darstellen – insbesondere dann, wenn ein zukünftiger Wohnsitzwechsel in einen anderen EU-Staat denkbar ist oder besonderer Ausweisungsschutz gewünscht ist. Beide Aufenthaltstitel sind dauerhaft und weitreichend , unterscheiden sich jedoch im Detail. Grundsätzlich lässt sich allerdings festhalten, dass die Erlaubnis zum Daueraufenthalt EU sogar noch mehr besser als die Niederlassungserlaubnis ist.
- Einbürgerung mit Hürden: Lähmende Bürokratie in der Bremer Ausländerbehörde
In Bremen , dem Bundesland, das aus den Städten Bremen und Bremerhaven besteht, sind lange Wartezeiten bei den Behörden allgemein seit langer Zeit ein Thema, das bei vielen Menschen für Unmut sorgt. Das Migrationsamt ist davon nicht ausgenommen. Schon seit geraumer Zeit ist es für seine langen Bearbeitungszeiten und zähen Einbürgerungsprozesse bekannt und wiederholt Gegenstand politischer Debatten. Öffentliche Stimmen zur Einbürgerung in Bremen kritisch Diese drehen sich hauptsächlich um ebenjene langen Bearbeitungszeiten. Antragsteller*innen müssen häufig jahrelang auf eine Antwort des Migrationsamts warten , was zu einer erheblichen Belastung für die Betroffenen führt. Das zeigt sich auch in diversen Google-Bewertungen, die man in dem Eintrag der Behörde nachlesen kann. Dort berichten Menschen, dass sie das Amt teilweise monatelang nicht erreichen konnten, weder telefonisch noch per E-Mail. Neben einigen positiven Bewertungen, die sich jedoch hauptsächlich auf einzelne Mitarbeiter*innen und nicht auf das Amt als Ganzes beziehen, wird dort ein negatives Bild der Behörde gezeichnet. Auch auf der Plattform Reddit schildern Menschen negative Erfahrungen mit dem Einbürgerungsprozess in Bremen: Sie hätten teilweise mehrere Jahre auf die Bearbeitung ihrer Anträge gewartet. So groß sei der Rückstand. Mitunter wird dort geraten, den Antrag auf Einbürgerung besser in angrenzenden niedersächsischen Landkreisen zu stellen, beispielsweise in Diepholz. Die langen Wartezeiten sind jedoch kein rein Bremisches Problem. Bis sich die Behörden entschieden haben und Anträge bearbeiten, dauert es bekannterweise in vielen deutschen Städten und Kreisen – auch im umliegenden Niedersachsen – lange, wie der regionalen Berichterstattung zu entnehmen ist. In Bremen werden aber, verglichen mit anderen Städten, viele Einbürgerungsanträge gestellt. Laut einer Erhebung des Mediendienstes Integration waren es im Jahr 2024 11.300 und damit fast doppelt so viele wie im Vorjahr (5.749). Nach Berlin, München und Hamburg liegt Bremen auf dem vierten Platz der gestellten Anträge. Offizielle Angaben zur Einbürgerung in Bremen Auf einer offiziellen Seite der Bremer Behörde steht zunächst: „ Erfreulicherweise entscheiden sich immer mehr ausländische Mitbürgerinnen und Mitbürger ihre Einbürgerung in die deutsche Staatsangehörigkeit zu beantragen. “ Das sei aber auch der Grund für die längere Bearbeitungsdauer“. Momentan (Stand: Oktober 2025) würden Anträge aus dem ersten Quartal 2023 abschließend bearbeitet. Der Rückstand ist also hoch. Um den langsam mahlenden Mühlen der Bremischen Bürokratie Stand zu halten, empfiehlt es sich, Geduld und zeitlichen Puffer mitzubringen. Der Antrag sollte so frühzeitig wie möglich gestellt werden und möglichst direkt alle notwendigen Dokumente enthalten, damit der Prozess nicht pausiert werden muss. Bei Beratungsbedarf können Stellen wie der Bremer Rat für Integration kontaktiert werden, der Menschen in Bremen bei der Einbürgerung unterstützt. Untätigkeitsklage Einbürgerung Bremen Wenn nach Ablauf der gesetzlichen Frist von drei Monaten ( § 75 VwGO ) für die Verfahrensdauer keine Antwort oder kein Anzeichen für die Antragsbearbeitung seitens des Amts in Sicht ist, kann eine Untätigkeitsklage erwogen werden. Dies haben in der Vergangenheit bereits zahlreiche Menschen getan, wie buten un binnen schreibt. Es geht auch aus dem Jahresbericht des Bremer Landesrechnungshofs für das Jahr 2024 hervor: Allein 2023 kam es in insgesamt 182 Einbürgerungsverfahren zu Untätigkeitsklagen , bei denen das Migrationsamt die Kosten überwiegend tragen musste - wegen fehlender sachlich begründeter Bearbeitungsdauer. Der Landesrechnungshof fällt in dem Bericht insgesamt ein hartes Urteil für das Bremer Migrationsamt: Trotz einer durchschnittlichen Verfahrensdauer von fast zwei Jahren und etwa 6.300 unbearbeiteter Anträge (Stand: Februar 2024; inzwischen ist die Zahl vermutlich höher) habe es die Ursachen für die Rückstände nicht angemessen untersucht. „ Dem Migrationsamt gelang es in den letzten Jahren nicht, über Einbürgerungsanträge in angemessener Zeit zu entscheiden “, heißt es. Das Ressort und Migrationsamt sei aufgefordert worden, die Ursachen für die geringe Erledigungsquote zu ermitteln und den erforderlichen Personalbedarf zu berechnen . Rückstände sollten abgebaut und Neuanträge in angemessener Frist erledigt werden. Auch, um weitere Untätigkeitsklagen zu vermeiden . Diese belasten nicht nur den Haushalt. Bei Antragstellenden könne zudem der Eindruck entstehen, die Einbürgerung sei nur mit anwaltlicher Hilfe zu erreichen, heißt es. Ein logischer Schluss. Die Klage vor dem Verwaltungsgericht erscheint folgerichtig, wenn das Amt den Einbürgerungsantrag weit über die Frist hinaus zu ignorieren scheint. Aus der juristischen Praxis wird aber berichtet, dass auch Untätigkeitsklagen kein Garant für einen schnelleren Prozess in Bremen sind und teilweise mehrere Monate oder Jahre auch darauf keine Rückmeldung erfolgt. Auf Reddit empfehlen Betroffene, mindestens ein Jahr zu warten, bevor man eine Untätigkeitsklage vor dem Verwaltungsgericht einreicht, da es sich vorher „nicht lohne“. Die Vielzahl der Untätigkeitsklagen sowie Aufforderungen des Rechnungshofs haben bisher aber scheinbar noch kaum Früchte getragen . Genau so wenig wie öffentliche Kritik von Politiker * innen verschiedener Parteien, die seit Jahren eine bessere Ausstattung und mehr Personal im Migrationsamt für eine schnellere Bearbeitung fordern. Der Veränderungsprozess ist langsam. Auch, weil Bremen chronisch das Geld fehlt. Hoffnung kann womöglich der Wechsel der Führung des Bremer Innenressorts geben, dem das Migrationsamt unterstellt ist: Ende des Jahres wird Ulrich Mäurer als Innensenator voraussichtlich von Eva Högl abgelöst werden. Vielleicht krempelt sie die Situation zum Positiven hin um. Dies bleibt aber abzuwarten und ist verhaltene Spekulation. Trotz der schwierigen bürokratischen Situation werden in Bremen viele Menschen eingebürgert. 2023 war die Einbürgerungsquote dort laut aktuellem Integrationsmonitoring von allen Bundesländern mit drei Prozent am höchsten . Die Zahlen zeigten auch, dass sich Menschen mit Migrationsgeschichte in Bremen sehr zugehörig fühlen (86%). Bremen liegt dabei gleichauf mit dem Land Hessen. Nur Niedersachsen liegt einen Prozentpunkt höher. Das Monitoring zeigte außerdem, dass die Erwerbstätigenquote von Menschen mit Migrationshintergrund zwischen 2021 und 2023 deutlich gestiegen ist – also ein positiver Trend. Fazit zu Einbürgerungen in Bremen Die Situation im Bremer Migrationsamt verdeutlicht, wie stark bürokratische Engpässe den Einbürgerungsprozess b elasten können. Trotz der hohen Nachfrage und einer im Bundesvergleich überdurchschnittlichen Einbürgerungsquote kämpft die Behörde mit massiven Rückständen, langen Wartezeiten und unzureichender Personalstruktur. Untätigkeitsklagen und politische Kritik zeigen bislang wenig Wirkung, sodass Antragstellende weiterhin viel Geduld aufbringen müssen. Gleichzeitig lässt sich erkennen, dass Bremen ein attraktiver Standort für Menschen mit Migrationsgeschichte bleibt. Die hohe Einbürgerungsquote und das starke Zugehörigkeitsgefühl der Betroffenen sprechen für eine grundsätzlich gelungene Integrationspolitik – auch wenn die Verwaltungspraxis diesem positiven Trend derzeit noch hinterherhinkt.
- Work-and-Stay Agentur: BMAS plant mehr Arbeitgeberrechte und stärke Einbindung von Relocation-Firmen
Mit der Veröffentlichung des offiziellen Eckpunktepapiers zur „Work and Stay“-Agentur (WSA) hat das Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS) die nächste Phase der Fachkräfteeinwanderung eingeleitet. Ziel der geplanten Agentur ist es, Verfahren der Erwerbsmigration zu vereinfachen, zentrale Zuständigkeiten zu bündeln und Arbeitgeber bei der Anwerbung und Integration internationaler Fachkräfte besser zu unterstützen. Doch das Papier zeigt auch: Die Bundesregierung plant eine deutliche Ausweitung der Rolle von Arbeitgebern – und erstmals eine Einbindung privater Agenturen („Relocator“) in aufenthaltsrechtliche Verfahren. Arbeitgeber sollen stärker in Visa- und Aufenthaltsverfahren eingebunden werden Nach dem Willen des BMAS sollen Arbeitgeber künftig eine aktivere Rolle im Antrags- und Genehmigungsprozess übernehmen. Im Eckpunktepapier heißt es: „Die Arbeitgeberbeteiligung im Erwerbsmigrationsverfahren werden wir ausbauen. Arbeitgeber in Deutschland bekommen z. B. über Befugnisse im Antragsverfahren eine größere Rolle in der Titelbeantragung. Wir prüfen, ob wir einen eigenen Antragsweg für Arbeitgeber und bevollmächtigte Dritte schaffen. Auch wollen wir ermöglichen, dass Arbeitgeber und bevollmächtigte Dritte beschäftigungsbezogene Informationen über eigene Zugänge zum Antragsverfahren in das Verfahren einspeisen können.“ Damit kündigt die Bundesregierung einen eigenen digitalen Antragsweg für Arbeitgeber und bevollmächtigte Dritte an. Unternehmen könnten künftig also nicht mehr nur unterstützende Unterlagen beibringen, sondern direkt auf Teile des Aufenthaltsverfahrens zugreifen . Dies war von Arbeitgebern und Arbeitgebervertretern (insbesondere von Anwälten im Bereich Corporate Immigration) immer wieder gefordert worden. Diese Neuerung könnte in der Praxis zu einer besseren Abstimmung zwischen Arbeitgebern, Behörden und Fachkräften führen und so das Verfahren verschlanken. Relocator und Vermittlungsagenturen sollen „besser eingebunden“ werden Brisant ist allerdings eine weitere Passage des Eckpunktepapiers. Dort heißt es: „Darüber hinaus streben wir an, sonstige Dritte mit berechtigtem Interesse wie Agenturen, die bestimmte Qualitätsstandards erfüllen, besser in diese Prozesse einzubinden.“ Damit soll erstmals eine institutionelle Rolle für private Relocator , Vermittlungs- oder Beratungsagenturen geschaffen werden – also Akteure, die bislang nur informell oder im Auftrag von Arbeitgebern tätig waren. Künftig könnten solche Agenturen eigene Zugänge zu Antragsportalen erhalten , um beschäftigungsrelevante Daten einzureichen oder Verfahrensschritte zu begleiten. Dies wird gemeinhin durchaus kritisch gesehen, da es bisher die herrschende Meinung ist, dass hierfür eigentlich eine Rechtsdienstleistungslizenz nach dem Rechtsdienstleistungsgesetz (RDG) erforderlich ist. Die vorherige Regierung hatte deshalb die Befugnisse von Relocation-Agents und Immigration-Consultants sogar beschränkt . Welche „Qualitätsstandards“ diese Agenturen erfüllen müssen, bleibt offen . Das Eckpunktepapier nennt weder inhaltliche noch rechtliche Anforderungen an die Befähigung zur Mitwirkung in aufenthaltsrechtlichen Verfahren. Dies wirft rechtliche Fragen auf: Wer darf künftig im Namen einer Fachkraft oder eines Unternehmens handeln? Und inwieweit sind diese Tätigkeiten mit dem Rechtsdienstleistungsgesetz vereinbar, das rechtliche Beratung grundsätzlich zugelassenen Juristen vorbehält? Wird die Bundesregierung das RDG im Zuge der Einrichtung der "Work-and-Stay Agentur" anpassen? Die Idee, Arbeitgebern und Relocator-Agenturen mehr Verantwortung zu übertragen, zielt offensichtlich auf eine Entlastung der Auslandsvertretungen und Behörden ab . Durch parallele digitale Zugänge könnten Anträge beschleunigt, Wartezeiten verkürzt und Kommunikationswege verkürzt werden. Gleichzeitig entsteht aber ein neuer Graubereich: Wenn private Agenturen Zugang zu sensiblen Verfahrensdaten erhalten, ohne einer klaren rechtlichen Kontrolle zu unterliegen, besteht das Risiko, dass rechtsstaatliche Standards verwässert werden. Zudem könnte sich eine neue Zwischenebene bilden, in der wirtschaftliche Interessen stärker ins Gewicht fallen als rechtliche Sorgfalt. Fazit: Chancen ja – aber klare rechtliche Leitplanken nötig Das Eckpunktepapier zur „Work and Stay“-Agentur ist ein deutliches Signal: Die Bundesregierung will Erwerbsmigration praxisnäher, digitaler und arbeitgeberfreundlicher gestalten. Das ist grundsätzlich zu begrüßen – insbesondere vor dem Hintergrund des anhaltenden Fachkräftemangels. Ob das allerdings die bestehende Kritik von Experten an der Work-and-Stay Agentur reduziert, bleibt fraglich. Effizienzgewinne dürfen nicht auf Kosten rechtlicher Klarheit gehen. Wenn Arbeitgeber und private Relocator künftig tiefer in aufenthaltsrechtliche Verfahren eingebunden werden, braucht es klare Regeln zur Abgrenzung rechtlicher Zuständigkeiten, transparente Qualitätsstandards und wirksame Aufsicht. Die „Work and Stay“-Agentur kann ein wichtiger Schritt zur Modernisierung der Fachkräfteeinwanderung sein – wenn sie Transparenz und Rechtssicherheit wahrt. 📘 Quelle: Bundesministerium für Arbeit und Soziales, Eckpunktepapier zur Work and Stay Agentur, abrufbar hier
- IQ Perfect Match: Neue Plattform für internationale Talente in Hessen
In Hessen fehlen nach Berechnungen des Hessischen Ministeriums für Arbeit, Integration, Jugend und Soziales bis zum Jahr 2030 rund 240.000 Fachkräfte . Besonders stark betroffen sind die Bereiche IT, Handwerk, Pflege und Erziehung. Viele Unternehmen spüren schon heute, dass es zunehmend schwieriger wird, qualifiziertes Personal zu gewinnen. Gleichzeitig gibt es zahlreiche internationale Fachkräfte , die über Berufserfahrung und Qualifikationen verfügen, aber bislang keinen direkten Zugang zum Arbeitsmarkt finden. Genau an diesem Punkt setzt die neue Plattform IQ Perfect Match an, die internationale Talente mit hessischen Arbeitgebern zusammenbringt. Was Unternehmen von IQ Perfect Match erwarten können Die Plattform bündelt Profile von Fachkräften , die bereits an sogenannten IQ-Qualifizierungsmaßnahmen teilnehmen. Das bedeutet, sie verfügen über einen relevanten beruflichen Hintergrund und befinden sich häufig nur noch auf den letzten Metern, um ihre Anerkennung oder eine erforderliche Qualifikation in Deutschland vollständig abzuschließen. Für Arbeitgeber entsteht so eine Win-Win-Situation: Sie erhalten Zugriff auf eine Gruppe motivierter Bewerberinnen und Bewerber, die gezielt den Einstieg in den deutschen Arbeitsmarkt suchen, und können dabei unkompliziert passende Talente für ihr Team finden. Die Plattform bietet eine klare Übersicht über Qualifikationen, Berufsfelder und Einsatzorte. Filterfunktionen machen die Suche nach passenden Kandidatinnen und Kandidaten effizient und praxisnah. Unterstützung bei Einwanderung und Integration Neben der reinen Vermittlung von Fachkräften profitieren Unternehmen auch von der begleitenden Unterstützung der IQ Servicestellen Fachkräfteeinwanderung . Diese stehen beratend zur Seite, wenn es um Fragen zur Einwanderung, Anerkennung von Qualifikationen oder Integration im Betrieb geht. Damit wird nicht nur der erste Kontakt erleichtert, sondern auch der gesamte Prozess von der Einstellung bis zur erfolgreichen Eingliederung begleitet. Gerade für kleine und mittelständische Unternehmen, die oft keine eigene Personalabteilung mit internationaler Erfahrung haben, ist dieser Service ein entscheidender Vorteil. Chancen für Fachkräfte mit Migrationshintergrund Für internationale Talente eröffnet IQ Perfect Match eine echte Chance, ihre beruflichen Fähigkeiten sichtbar zu machen und einen direkten Zugang zu Arbeitgebern zu erhalten, die offen für neue Wege im Recruiting sind. Viele von ihnen bringen langjährige Erfahrungen mit, die in Deutschland dringend gebraucht werden – sei es in der IT-Entwicklung, im handwerklichen Bereich, in der Pflege oder in der Kinderbetreuung. Durch die gezielte Förderung über das Programm „ Integration durch Qualifizierung “ (IQ) werden die Weichen gestellt, damit diese Fachkräfte ihre Kenntnisse bestmöglich einbringen und langfristig in Deutschland Fuß fassen können. Fazit: Ein Modell mit Signalwirkung Die Plattform IQ Perfect Match zeigt beispielhaft, wie Fachkräftemangel und internationale Talente zusammengeführt werden können . Sie richtet sich speziell an Arbeitgeber in Hessen, ist kostenfrei und unkompliziert nutzbar. Doch das Modell hat Potenzial weit über die Landesgrenzen hinaus: Wenn es gelingt, den Bedarf der Wirtschaft mit den Qualifikationen von Menschen mit Migrationshintergrund systematisch zu verbinden, profitieren nicht nur einzelne Unternehmen, sondern der gesamte Arbeitsmarkt. Für Betriebe, die bereits heute auf Fachkräfte aus dem Ausland setzen oder dies planen, bietet IQ Perfect Match damit einen wertvollen Einstiegspunkt.
- EU verschärft Visa-Regeln für Russen: Keine Multi-Entry Visa mehr
Die Europäische Union zieht die Schrauben im Visumsrecht für russische Staatsangehörige weiter an. Nachdem bereits im Vormonat die Grenzkontrollen für russische Diplomatinnen und Diplomaten verschärft wurden, treffen die neuen Regelungen nun alle russischen Staatsbürgerinnen und Staatsbürger – mit nur wenigen Ausnahmen. Ziel der EU ist es, Sicherheitsrisiken zu reduzieren , die im Zusammenhang mit dem russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine gesehen werden. Die Europäische Union hat ihre Visa- und Sicherheitsregularien für russische Staatsangehörige nunmehr erneut deutlich verschärft . Künftig werden Schengen-Visa für Mehrfacheinreisen („ Multi-Entry “) nur noch in eng begrenzten Ausnahmefällen vergeben. Für die große Mehrheit bedeutet das: Jede Reise in den Schengenraum erfordert einen neuen Antrag – mit entsprechend mehr Bürokratie, längeren Wartezeiten und unklaren Erfolgschancen. Hintergrund: Sicherheitsbedenken und „hybride Kriegsführung“ Die EU begründet die neuen Maßnahmen mit der veränderten Sicherheitslage seit Beginn des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine. Sabotageakte, Cyberangriffe und Formen sogenannter „hybrider Kriegsführung“ hätten das Risiko von Spionage und Einflussnahme massiv erhöht. Mehrere Mitgliedstaaten, insbesondere im Baltikum und in Osteuropa, hatten schon lange auf strengere Regeln gedrängt. Die EU-Kommission betonte erneut, dass Reisen in die EU ein „Privileg“ seien – kein Anspruch. Was sicherheitspolitisch nachvollziehbar erscheint, hat für viele russische Regimekritiker schwerwiegende Folgen . Oppositionelle, Aktivistinnen, Journalistinnen oder NGOs nutzten Mehrfach-Einreisevisa häufig als lebenswichtiges „Sicherheitskissen“: um schnell ins Ausland ausweichen zu können , wenn sie bedroht, beschattet oder wegen regimekritischer Arbeit unter Druck geraten. Beispiele wie die Aktivistin Sofja Russowa zeigen die Realität: Ohne Multi-Entry-Visum kann sie kaum an Konferenzen in der EU teilnehmen – und verliert im Ernstfall die Möglichkeit, kurzfristig in einen sicheren Staat zu fliehen. Ähnlich geht es vielen weniger bekannten Aktivisten, deren Namen den europäischen Behörden nicht geläufig sind. Für sie könnte ein Visumverfahren, das sich über Monate zieht, lebensgefährlich werden. Auch russische Behörden könnten neue Multi-Entry-Visa künftig als politisches Signal interpretieren: Wer eines bekommt, gilt schnell als „unzuverlässig“. Für Betroffene in Russland erhöht das zusätzlich das Risiko staatlicher Repression. Ein Blick auf die Zahlen verdeutlicht die Brisanz der Debatte: 2024 wurden rund 550.000 Visa für russische Staatsangehörige ausgestellt, mehr als im Vorjahr, davon rund 40 Prozent als Mehrfach-Einreisevisa . Besonders freigiebig waren klassische Urlaubsländer wie Griechenland, Italien oder Spanien. In sozialen Netzwerken spaltete diese Entwicklung nicht nur die europäische Öffentlichkeit, sondern führte auch in Russland zu einer intensiven, teils bizarren Debatte zwischen staatstreuen „Z-Bloggern“, exilierten Oppositionellen und westlichen Politikern. Wer bekommt weiterhin ein Multi-Entry-Visum? Kernpunkt der Neuregelung: Schengen-Visa mit der Möglichkeit mehrfacher Einreisen ( „Multiple Entry“ ) werden für Russinnen und Russen künftig grundsätzlich nicht mehr ausgestellt. Das bedeutet: Für jede geplante Reise in die EU muss ein neues Visum beantragt werden. Ausnahmen gelten nur in eng definierten Fällen, etwa für: enge EU-Familienangehörige , Lkw-Fahrer und Beschäftigte im Güter- und Personenverkehr, ausgewählte Gruppen wie Dissidenten, unabhängige Journalistinnen und Journalisten sowie Menschenrechtler. Für diese Gruppen können weiterhin Visa mit einer Gültigkeit von bis zu fünf Jahren ausgestellt werden – zumindest theoretisch. Alle anderen Reisenden müssen mit deutlich höheren Hürden und mehr Verwaltungsaufwand rechnen. Für alle übrigen russischen Staatsangehörigen – etwa Tourist*innen , Geschäftsreisende oder Personen mit regelmäßigen EU-Kontakten – steigen die Hürden erheblich: Jede Einreise erfordert einen neuen Antrag. Reisedaten, Buchungen, Nachweise und finanzielle Mittel müssen exakt belegt werden. Die Bearbeitungszeiten verlängern sich, Ablehnungen werden wahrscheinlicher. Auch bereits in der EU lebende oder familienverbundene Personen sollten frühzeitig prüfen, ob Ausnahmen greifen oder alternative Aufenthaltsoptionen bestehen. Fazit Erfolgschancen Visum für Russen Die neuen Visa-Regeln sind Ausdruck einer sicherheitspolitischen Zeitenwende: Die EU will ihre Grenzen besser schützen – nimmt dabei aber in Kauf, dass politisch verfolgte Menschen schwieriger in Sicherheit gelangen. Während die Maßnahmen touristische Vielreisende treffen sollen, geraten vor allem Oppositionelle und Aktivist*innen in zusätzliche Gefahr. Für reguläre Reisende gilt: Anträge frühzeitig vorbereiten und mit längeren Verfahren rechnen. VISAGUARD unterstützt Sie bei allen Fragen rund um Schengen-Visa, nationale Aufenthaltstitel und migrationsrechtliche Sonderregelungen – insbesondere in komplexen Fällen und bei sicherheitsrelevanten Konstellationen.
- BAMF-Monitoring zur Bildungs- und Erwerbsmigration 2024 veröffentlicht
Die Zuwanderung von Fach- und Arbeitskräften ist 2024 spürbar eingebrochen. Während 2023 noch über 71.000 Personen erstmals direkt in den deutschen Arbeitsmarkt einwanderten, waren es 2024 nur noch rund 54.500 – ein Rückgang um ganze 23 Prozent . Für einen Arbeitsmarkt, der dringend internationale Fachkräfte braucht, ist das ein deutliches Alarmzeichen. Zwar ist die Gesamtzahl der Aufenthaltstitel zum Zweck der Beschäftigung inklusive Verlängerungen leicht gestiegen, doch dieser Anstieg kann nicht darüber hinwegtäuschen, dass die direkte Rekrutierung neuer Fachkräfte aus Drittstaaten ins Stocken geraten ist. Fachkräftestrategie der Bundesregierung unzureichend Deutschland benötigt laut Berechnungen des IAB jährlich rund 400.000 Erwerbsmigrantinnen und -migranten, um das Erwerbspotential zu stabilisieren. Tatsächlich eingereist sind 2024 jedoch nur etwa 13 Prozent dieses Bedarfs . Wirtschaft und Fachleute kritisieren seit Jahren überlange Verfahren, fehlende Digitalisierung und eine komplexe, teils widersprüchliche Gesetzeslage . In der Folge verschärft sich der Fachkräftemangel weiter – und wird zunehmend als ein Grund für die anhaltende wirtschaftliche Schwäche Deutschlands genannt. Ein Teil des Rückgangs ist statistisch zu erklären. Seit Mitte 2023 vergeben Auslandsvertretungen Visa zu Erwerbs- und Bildungszwecken häufig mit einer Gültigkeit von bis zu zwölf Monaten. Viele Aufenthaltserlaubnisse werden dadurch erst im Folgejahr erfasst. Manche Visa laufen sogar ab, bevor die Einreise erfolgt, was die Zahlen zusätzlich verzerrt. Dennoch bleibt der strukturelle Trend bestehen: Die Erstzuwanderung in den Arbeitsmarkt geht zurück. Bildungsmigration erhöht sich Gleichzeitig wächst die Zahl der Menschen, die über Bildungsaufenthalte nach Deutschland kommen. 2024 wurden knapp 75.000 Aufenthaltserlaubnisse in der Bildungsmigration erstmals erteilt, überwiegend an Studierende . Viele dieser Personen wechseln später in die Erwerbsmigration, was 2024 rund 46.300 Menschen taten. Auch im Bereich der Erwerbsmigration selbst zeigen die Daten ein heterogenes Bild: Besonders stark vertreten bleiben Fachkräfte aus Indien , der Türkei und aus den Staaten des Westbalkans . Insgesamt lebten zum Jahresende 2024 knapp 600.000 Menschen mit einem Aufenthaltstitel zur Erwerbstätigkeit in Deutschland – ein moderater Anstieg zum Vorjahr, der aber den massiven Rückgang neuer Fachkräfte nicht kompensiert. Auffällig ist zudem, dass viele Drittstaatsangehörige über andere Aufenthaltstitel in Deutschland arbeiten . Im September 2024 waren über 3,1 Millionen von ihnen sozialversicherungspflichtig beschäftigt, also weit mehr als in der offiziellen Erwerbsmigrationsstatistik auftauchen. Besonders groß ist die Gruppe türkischer Staatsangehöriger; ukrainische Beschäftigte verzeichnen den stärksten Zuwachs zum Vorjahr. Fazit BAMF-Monitoring zur Bildungs- und Erwerbsmigration 2024 Unterm Strich zeigen die Zahlen: Deutschland hat kein Nachfrageproblem, sondern ein Systemproblem. Der Bedarf an internationalen Fachkräften ist immens, doch die Verfahren sind zu langsam, zu komplex und zu wenig verlässlich. 2024 bestätigt eindrucksvoll, dass Deutschland die Potenziale der globalen Arbeitsmobilität weiterhin nur unzureichend nutzt. Wenn sich das nicht ändert, wird der Fachkräftemangel zu einem dauerhaften Standortnachteil.
- Aktuelle Probleme und Wartezeiten bei Visaanträgen aus der Türkei
Die Beantragung eines deutschen Visums aus der Türkei ist für viele Menschen zu einem frustrierenden und belastenden Prozess geworden. Familien , Studierende , Geschäftsreisende , Fachkräfte und sogar Investorinnen und Investoren berichten seit Langem von überlasteten Konsulaten und monatelangen Wartezeiten . Für Schengen-Visa beträgt die Wartezeit in der Türkei momentan etwa 4 - 6 Monate, während für D-Visa bis zu 5 Monate gewartet werden muss. Während die Nachfrage steigt, wirken die Verfahren immer schwerfälliger und intransparent. Die Frage, woher diese Verzögerungen kommen und warum sich die Situation nicht verbessert, beschäftigt inzwischen viele Betroffene. Zu dieser Problematik hat Dr. Martin Manzel mit der Journalistin Özlem Gürses ein aufschlussreiches Interview geführt, dessen Inhalte wir hier für Sie zusammenfassen. Strukturelle Defizite und organisatorische Überlastung Ein wesentlicher Hintergrund für die langen Bearbeitungszeiten liegt im Aufbau der deutschen Visaverfahren selbst. Während in der Türkei digitale Abläufe längst etabliert sind, arbeitet die deutsche Verwaltung an den Auslandsvertretungen weiterhin stark papiergebunden . Akten werden gedruckt, sortiert und manuell geprüft. Dies führt unweigerlich dazu, dass bereits kleine Engpässe große Verzögerungen verursachen. Hinzu kommt ein deutlicher Mangel an qualifiziertem Personal, der die steigende Zahl an Anträgen nicht bewältigen kann. Für viele Antragsteller entsteht so der Eindruck, ihre Anliegen würden absichtlich hinausgezögert. Tatsächlich ist das Problem überwiegend struktureller Natur und spiegelt den Modernisierungsbedarf deutscher Behörden im Ausland wider. Besonders sichtbar wird diese Problematik im Bereich der Schengen-Visa . Obwohl es hier nur um kurzfristige Aufenthalte geht, führt der breite Ermessensspielraum der Behörden regelmäßig zu schnellen Ablehnungen. Antragsteller ohne klar erkennbare Bindungen in der Türkei werden oft sehr streng bewertet (siehe fehlender Rückkehrwille ). Die Entscheidung basiert in vielen Fällen auf einer Einschätzung der „Glaubhaftigkeit“ und weniger auf klaren rechtlichen Vorgaben. Dadurch geraten auch gut vorbereitete Anträge für Familienfeiern, Geschäftsreisen oder kulturelle Anlässe ins Stocken oder werden abgelehnt. Widerspruch zwischen Fachkräftebedarf und realer Praxis Bei nationalen Visa (D-Visum) ergibt sich ein anderes Bild: Hier bestehen gesetzliche Ansprüche, und politische Einflussnahme ist ausgeschlossen. Dennoch sind auch diese Verfahren von beträchtlichen Verzögerungen geprägt. Menschen warten teilweise monatelang allein auf einen ersten Termin , und Paare in der Familienzusammenführung erleben oft über ein Jahr erzwungene Trennung, bevor die Behörden überhaupt mit der Prüfung beginnen. Die gesetzlichen Voraussetzungen bieten zwar eine klare Grundlage, doch die praktische Umsetzung bleibt aufgrund der strukturellen Defizite weiterhin ein Problem. Besonders widersprüchlich erscheint die Situation für qualifizierte Fachkräfte und Investorinnen. Deutschland wirbt weltweit um Arbeitskräfte, insbesondere im technischen, medizinischen und handwerklichen Bereich. Gleichzeitig führt die tatsächliche Umsetzung der Visaverfahren dazu, dass genau diese Personengruppen durch monatelange Wartezeiten ausgebremst werden. Viele verlieren in diesem Zeitraum berufliche Chancen oder entscheiden sich gegen Deutschland, weil sie die Unsicherheit des Prozesses nicht tragen können. Das schadet sowohl den Betroffenen als auch dem deutschen Arbeitsmarkt, der dringend auf ausländische Fachkräfte angewiesen ist. Fazit: Visaverfahren brauchen dringend Reformen Die aktuelle Situation zeigt deutlich, dass das Visasystem Deutschlands gegenüber der Türkei an seine Grenzen gestoßen ist. Ineffiziente Arbeitsweisen, fehlende Digitalisierung und zu wenig Personal führen zu Wartezeiten, die weder den Bedürfnissen der Menschen noch den wirtschaftlichen Interessen Deutschlands entsprechen. Betroffene benötigen Geduld, gründliche Vorbereitung und oftmals auch rechtliche Unterstützung, um ihre Chancen im Verfahren zu wahren. Gleichzeitig ist klar, dass langfristig nur strukturelle Reformen eine Verbesserung bringen können. Deutschland muss die eigenen politischen Ziele – insbesondere den Bedarf an qualifizierter Migration – mit einem modernen, verlässlichen und transparenten Visasystem verbinden. Bis das gelingt, bleibt der Visumantrag aus der Türkei für viele ein mühsamer und unberechenbarer Weg.
- Neue Studie: Deutschland braucht Fachkräfte – doch viele wollen nicht bleiben
Deutschland diskutiert seit Jahren über den Fachkräfte mangel . Politik und Wirtschaft betonen immer wieder, dass dringend hochqualifizierte Menschen aus aller Welt benötigt werden. Gleichzeitig zeigt sich in der Praxis: Deutschland ist für viele Zugezogene kein attraktives Zielland . Laut der aktuellen „Expat Insider“-Studie landet die Bundesrepublik unter 46 Ländern nur auf Platz 42. Schlechter schneiden nur Finnland, Südkorea, die Türkei und Kuwait ab. Gründe dafür sind nicht mangelnde Jobchancen, sondern vor allem Faktoren wie unfreundliche Menschen, ein schwaches soziales Umfeld, schwierige Wohnungssuche, langsames Internet und eine Bürokratie, die viele abschreckt. Für zugezogene Fachkräfte bedeutet das: Auch wenn sie beruflich gute Perspektiven haben, fühlen sie sich oft nicht willkommen und denken darüber nach, Deutschland wieder zu verlassen. Bürokratie, Internet, Wohnraum – die größten Hürden für Expats Besonders hart fällt das Urteil im sogenannten „ Expat Essentials Index “ aus. Hier geht es um Themen wie Sprache , Verwaltung, Wohnen und Digitalisierung – und Deutschland landet seit Jahren auf dem letzten Platz. Viele Fachkräfte klagen, dass selbst einfache Dinge nicht online erledigt werden können , dass bargeldloses Zahlen schwierig bleibt und dass selbst Terminvereinbarungen beim Arzt oder bei der Ausländerbehörde mit großen Hürden verbunden sind. Dazu kommt die schwierige Wohnungssuche: Nur 17 Prozent der Expats sagen, dass sie in Deutschland problemlos eine Wohnung finden konnten – weltweit liegt der Schnitt bei 44 Prozent. Gerade in Großstädten wie Berlin oder München ist bezahlbarer Wohnraum Mangelware. All das führt dazu, dass viele Expats trotz sicherer Jobs und guter Arbeitsbedingungen ihre Zukunft lieber in anderen Ländern sehen, in denen sie einfacher und angenehmer leben können. Fehlende Willkommenskultur schreckt Talente ab Noch gravierender als die strukturellen Probleme ist jedoch die fehlende Willkommenskultur . Expats berichten, dass es schwer sei, Freundschaften mit Deutschen zu schließen und Anschluss zu finden. 63 Prozent der Befragten in Deutschland gaben an, Probleme zu haben, soziale Kontakte aufzubauen – weltweit sagen das nur 42 Prozent. Viele Zugezogene fühlen sich isoliert und nicht akzeptiert. Das hat direkte Folgen: Eine Studie des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung zeigt, dass rund ein Viertel der Zugewanderten Deutschland wieder verlassen möchte. Besonders betroffen sind hochqualifizierte Arbeitskräfte – also genau diejenigen, die Deutschland so dringend braucht. Wenn Fachkräfte das Gefühl haben, nicht willkommen zu sein, ziehen sie in Länder, die ihnen mehr Herzlichkeit und bessere Lebensqualität bieten. Spanien, Panama oder Thailand schneiden in den Rankings deutlich besser ab und locken mit einer Kombination aus Freundlichkeit, digitaler Infrastruktur und Lebensqualität. Was das für ausländische Fachkräfte bedeutet Für Menschen, die überlegen, nach Deutschland zu kommen, sind diese Ergebnisse ein zweischneidiges Signal. Auf der einen Seite gibt es viele berufliche Chancen, eine vergleichsweise gute Work-Life-Balance und einen sicheren Arbeitsmarkt. Auf der anderen Seite stehen große Hürden bei Bürokratie, Integration und Wohnraumsuche . Wer plant, nach Deutschland zu ziehen, sollte sich auf diese Herausforderungen einstellen – und sich frühzeitig rechtliche Unterstützung holen. Ein erfahrener Anwalt für Migrationsrecht kann helfen, bei Anträgen und Behördenprozessen Zeit und Nerven zu sparen. Denn eines ist klar: Fachkräfte sind in Deutschland gefragt – aber sie müssen wissen, worauf sie sich einlassen, um hier erfolgreich Fuß zu fassen.
- Sperrkonto auflösen: Wie funktioniert es?
Visum Studium: So lösen Sie das Sperrkonto wieder auf Wer ein Sperrkonto für seinen Visumantrag eröffnet hat, steht spätestens nach Abschluss des Aufenthalts in Deutschland vor der Frage: Wie löse ich mein Sperrkonto wieder auf ? Entscheidend ist dabei, ob man tatsächlich nach Deutschland eingereist ist, ein Visum erhalten, es genutzt oder vielleicht sogar zurückgezogen hat. Denn je nach Fall ist eine andere Behörde für die Freistellung des gesperrten Betrags zuständig – entweder die deutsche Auslandsvertretung oder die Ausländerbehörde in Deutschland. Zustimmung zur Auflösung des Sperrkontos Aus zivilrechtlicher Sicht benötigt die Zustimmung zur Auflösung eines Sperrkontos eine einseitige Erklärung desjenigen, zu Gunsten dessen der Sperrvermerk eingetragen wurde – in der Regel also eine deutsche Behörde oder Auslandsvertretung. Das Sperrkonto beruht auf einer vertraglichen Vereinbarung zwischen dem Kontoinhaber und der Bank, in der geregelt ist, dass bestimmte Geldbeträge nur mit Zustimmung einer benannten Stelle – meist zur Sicherstellung des Lebensunterhalts im Visumverfahren – freigegeben werden dürfen. Erst mit dem Vorliegen der Freigabebescheinigung entfällt die Sperrwirkung, und die Bank wird zivilrechtlich berechtigt, über das Guthaben zu verfügen. Ohne diese Zustimmung darf die Bank das Guthaben grundsätzlich nicht freigeben. Die Freigabe ist somit nicht nur verwaltungsrechtlich, sondern auch zivilrechtlich von erheblicher Bedeutung. Wer muss für Auflösung Sperrkonto zustimmen? Wurde das Visum beispielsweise nie genutzt oder der Antrag zurückgezogen, kann die zuständige Auslandsvertretung eine sogenannte konsularische Bescheinigung zur Aufhebung des Sperrvermerks ausstellen. Auch wenn ein Visumantrag abgelehnt wurde oder man nach Einreise das Land wieder verlassen hat, bevor eine Aufenthaltserlaubnis durch die Ausländerbehörde erteilt wurde, reicht in vielen Fällen ein Nachweis wie der Ablehnungsbescheid oder der Vermerk im Reisepass. Die konsularische Bescheinigung kann dann direkt bei der Bank in Deutschland vorgelegt werden, um das gesperrte Guthaben freizugeben . Zustimmung Auflösung Sperrkonto in Deutschland Hat man jedoch bereits einen Aufenthaltstitel in Deutschland erhalten – etwa nach erfolgreichem Visumantrag und Anmeldung bei der Ausländerbehörde –, ist nicht mehr das Konsulat zuständig. In diesem Fall muss man sich an die Ausländerbehörde am letzten deutschen Wohnort wenden, um die notwendige Bescheinigung zu erhalten. Die Antragstellung für die Freigabe des Sperrkontos ist immer nur persönlich möglich – entweder durch die betroffene Person selbst oder durch eine schriftlich bevollmächtigte Person. Benötigt werden unter anderem ein ausgefülltes Antragsformular (auf Deutsch oder Englisch), ein Nachweis über das aufzulösende Sperrkonto sowie der Originalreisepass . Ist der Pass verloren gegangen, kann auch eine polizeiliche Verlustanzeige zusammen mit einer Kopie des alten Visums eingereicht werden. Fazit zur Auflösung des Sperrkontos Wer sein Sperrkonto auflösen möchte, sollte also genau prüfen, welche Behörde zuständig ist, welche Unterlagen erforderlich sind und wie der Antrag korrekt gestellt werden muss. Nur so kann sichergestellt werden, dass der gesperrte Betrag zeitnah freigegeben wird – und das Kapitel Sperrkonto endgültig abgeschlossen werden kann. Sie benötigen ein Sperrkonto, das von den Behörden anerkannt wird? Unsere Anwaltskanzlei benutzt für die Mandatsarbeit in der Regel Fintiba und hat damit dauerhaft gute Erfahrungen gemacht. Wenn Sie einen Sperrkonto-Vertrag über diesen Link abschließen, unterstützen Sie unseren Kanzleiblog. Aus Transparenzgründen weisen wir darauf hin, dass es auch andere Sperrkonto-Anbieter gibt.
- Landesamt für Einwanderung räumt Anstieg von Terminproblemen ein
Die Beschwerden über das Landesamt für Einwanderung (LEA) in Berlin nehmen zu . Besonders gravierend: Die Vergabe von Terminen verzögert sich häufig über Monate – mit teils existenziellen Folgen für Betroffene. Der Berliner Migrationsrat berichtet über zunehmend eskalierende Fälle, in denen Menschen trotz mehrfacher Kontaktaufnahmen keine Rückmeldung vom LEA erhalten. Zunahme von Beschwerden: Jobverlust, Wohnungsnot und fehlende Sozialleistungen Laut Migrationsrat berichten Betroffene seit Monaten von ignorierten Terminanfragen und monatelangen Wartezeiten auf Rückmeldungen. Die Folgen können dramatisch sein : gefährdete Arbeitsverhältnisse, finanzielle Notlagen oder sogar drohende Wohnungslosigkeit. Das Problem ist nicht neu. Bereits 2023 wurden massenhaft LEA-Termine auf dem Schwarzmarkt verkauft. Seither versucht die Behörde, alle Anfragen ausschließlich über ein Online-Kontaktformular zu steuern – offenbar jedoch mit begrenztem Erfolg. Warum das LEA überlastet ist Mit vier Standorten, 846 Mitarbeitenden und Hunderttausenden von Fällen pro Jahr ist das LEA die größte Einwanderungsbehörde Deutschlands . Neben Studierenden und Fachkräften betreut die Behörde seit 2022 eine große Zahl ukrainischer Kriegsvertriebener und bearbeitet zusätzlich steigende Einbürgerungszahlen. LEA-Direktor Engelhard Mazanke bestätigt die Überlastung: Terminanfragen „bleiben im System stecken“, insbesondere zu Semesterbeginn. Er räumt ein: „Die Kritik des Migrationsrates ist berechtigt.“ Gleichzeitig verweist er auf Effizienzsteigerungen: Bis Ende 2025 habe das LEA voraussichtlich 545.000 persönliche Beratungen durchgeführt – ein Plus von 72 % im Vergleich zu 2020. Digitalisierung hilft – aber Notfälle versanden trotzdem Digital eingereichte Anträge führen inzwischen automatisch zur Bestätigung der Fortgeltung eines Aufenthaltstitels. Auch Fiktionsbescheinigungen sollen in echten Notfällen schnell ausgestellt werden – z. B. wenn ein Arbeitsplatz gefährdet ist. Doch laut Migrationsrat funktioniert dieses Notfallmanagement nicht zuverlässig. Trotz mehrfacher Notfallmeldungen mit Nachweisen über rückständige Miete reagierte das LEA über Wochen nicht. Der Migrationsrat macht deutlich: Eine ausbleibende Antwort des LEA bedeutet für Betroffene oft den Verlust von Rechten – Arbeit , Wohnung , Krankenversicherung oder Sozialleistungen hängen direkt von einer einfachen behördlichen Rückmeldung ab. „Wenn das Amt nicht erreichbar ist, werden grundlegende Rechte faktisch verwehrt“, heißt es in der Stellungnahme. Lösungsansätze: weniger Bürokratie statt mehr Personal Mehr Personal hält LEA-Chef Mazanke angesichts der Berliner Haushaltslage für unrealistisch. Stattdessen fordert er den Abbau unnötiger Prüfprozesse. Auch die Bundesregierung plant Reformen: Eine neue zentrale „Work and Stay“-Agentur soll Visaverfahren für Studierende und Fachkräfte beschleunigen. Ein Beispiel: Der Arbeitgeberwechsel von Fachkräften führt aktuell zu zusätzlichen Prüfungen durch LEA und Arbeitsagentur. Diese Verfahren blockieren laut Mazanke unnötig Kapazitäten und verlangsamen das gesamte System. Fazit: Betroffene brauchen Rechtssicherheit – und klare Wege im Notfall Die Lage beim LEA Berlin zeigt, wie verwundbar Menschen im Aufenthaltsverfahren sind, wenn Behörden überlastet sind. Für Betroffene ist es entscheidend, frühzeitig zu handeln, Nachweise sauber zu dokumentieren und im Ernstfall rechtliche Unterstützung zu suchen. VISAGUARD begleitet Sie dabei: von der Bewertung der Dringlichkeit bis zur Vorbereitung vollständiger Unterlagen – damit Sie schneller zu Ihrem Termin und zu Ihrem rechtssicheren Aufenthaltstitel kommen.
- Einbürgerungen in Potsdam: Wie lange dauert es und hat eine Untätigkeitsklage Aussicht auf Erfolg?
Die steigende Nachfrage nach Einbürgerungen sorgt bundesweit für Belastungen, doch in Potsdam zeigt sich das Problem besonders deutlich. Wer hier einen Einbürgerungsantrag stellt, braucht derzeit außergewöhnlich viel Geduld. Nach übereinstimmenden Berichten aus der anwaltlichen Praxis dauern Einbürgerungsverfahren in Potsdam häufig zwei bis drei Jahre und nicht selten sogar länger. Das betrifft auch vollständig vorbereitete und gut dokumentierte Anträge. Viele Verfahren verharren über Monate oder Jahre im Stillstand , ohne dass Antragstellerinnen und Antragsteller über den Bearbeitungsstand informiert werden. Die Verzögerungen sind also kein Randphänomen, sondern spiegeln eine strukturelle Überforderung der zuständigen Behörde wider. Untätigkeitsklage in Potsdam möglich? Rechtlich ist die Lage eigentlich klar: Wenn eine Behörde drei Monate lang nicht über einen Antrag entscheidet, kann eine Untätigkeitsklage nach § 75 VwGO erhoben werden. Diese Klage soll die Verwaltung unter Druck setzen und eine Entscheidung erzwingen. In Potsdam funktioniert dieses Instrument jedoch kaum. Verschiedene Antragsteller*innen berichten, dass sich das Verwaltungsgericht Potsdam auffällig zurückhält und häufig eher Verständnis für die überlastete Behörde zeigt als für die Betroffenen, die seit Jahren auf ihre Einbürgerung warten. Selbst nach Klageerhebung werden Verwaltungsakten teilweise überhaupt nicht mehr bearbeitet, und auch die Klageverfahren selbst liegen oft ein Jahr oder länger ohne nennenswerte Entwicklung. Die Untätigkeitsklage verliert damit weitgehend ihre Rolle als Beschleunigungsmittel, weil sie seitens des Gerichts nicht energisch genug unterstützt wird. Trotz dieser ernüchternden Praxis stellt sich vielen die Frage, ob eine frühe Klage, also bereits nach Ablauf der Dreimonatsfrist, dennoch sinnvoll sein kann. Für einige Antragstellerinnen und Antragsteller, die beruflich oder familiär besonders auf eine schnelle Entscheidung angewiesen sind, kann dieser Weg die einzige Möglichkeit sein, überhaupt irgendeine Bewegung in das Verfahren zu bringen . Auch wenn die Chancen auf eine tatsächliche Beschleunigung gering bleiben, kann eine frühe Klage im Einzelfall sinnvoll erscheinen, wenn absehbar ist, dass ein monatelanges Abwarten keine besseren Ergebnisse liefert. Sicher ist allerdings: Eine Garantie auf eine zeitnahe Entscheidung besteht in Potsdam derzeit weder außergerichtlich noch gerichtlich. Fazit Einbürgerungen Wartezeit Potsdam Wer in Potsdam die deutsche Staatsangehörigkeit beantragen möchte, sollte deshalb mit langen Verfahrenszeiten rechnen und seine Erwartungen realistisch gestalten. Eine sorgfältige Antragstellung und vollständige Unterlagen sind wichtiger denn je, um Verzögerungen zumindest nicht zusätzlich zu verstärken. Zugleich kann eine strategische anwaltliche Begleitung helfen, den richtigen Zeitpunkt für weitere rechtliche Schritte abzuwägen und einzuschätzen, ob eine Untätigkeitsklage im konkreten Fall sinnvoll ist. VISAGUARD unterstützt Sie gern dabei, Ihr Verfahren einzuordnen, realistische Zeitprognosen zu erhalten und – wenn es notwendig wird – rechtliche Schritte wie eine Untätigkeitsklage vorzubereiten.
- Marc Biadacz im Cicero über die “Work-and-Stay-Agentur”
Deutschland leidet zunehmend unter einem Mangel an qualifizierten Fachkräften . Arbeitgeber warten oft monatelang auf dringend benötigte Mitarbeiter, während ausländische Bewerber mit langen Visaverfahren und komplizierten Abläufen kämpfen. Der CDU-Abgeordnete Marc Biadacz, Sprecher für Arbeit und Soziales seiner Fraktion, macht deutlich: Ohne eine spürbare Vereinfachung der Arbeitsmigration wird der Wirtschaftsstandort Deutschland langfristig geschwächt. Was hinter der „Work-and-Stay-Agentur“ steckt Im Interview mit dem Cicero beschreibt Biadacz seine Idee einer „ Work-and-Stay-Agentur “. Sie soll als zentrale Anlaufstelle für die gesamte Arbeitsmigration dienen – mit einer digitalen Plattform, die Bewerber, Arbeitgeber und Behörden zusammenführt. Ziel ist es, Verfahren zu beschleunigen, die Kommunikation zu bündeln und die Arbeit von Visastellen sowie Ausländerbehörden zu entlasten. Damit soll der Einstieg für ausländische Fachkräfte einfacher und für Arbeitgeber planbarer werden. Fachleute kritisieren die Work-and-Stay-Agentur als digitales Feigenblatt gegen den Fachkräftemangel , da die Agentur ursprünglich als eigene Behörde angekündigt wurde. Chancen für Fachkräfte und Arbeitgeber Gerade internationale Fachkräfte würden von einer solchen Agentur profitieren: Statt verschiedene Stellen parallel kontaktieren zu müssen, gäbe es eine einzige Plattform für alle Schritte – vom Visum bis zum Aufenthaltstitel. Arbeitgeber hätten gleichzeitig mehr Sicherheit bei der Besetzung offener Stellen. Biadacz betont, dass ein modernes System der Schlüssel sei, um Deutschland im internationalen Wettbewerb um Talente attraktiv zu halten. Fazit: Bürokratieabbau als Schlüssel Das Beispiel zeigt, wie sehr Politik und Praxis zusammenarbeiten müssen, um die Arbeitsmigration nach Deutschland zukunftsfähig zu machen. Wer heute als Fachkraft nach Deutschland kommt, sollte nicht an Formularen und Wartezeiten scheitern, sondern von einem modernen, digitalen System unterstützt werden. Für internationale Fachkräfte lohnt es sich deshalb, Entwicklungen wie die vorgeschlagene „Work-and-Stay-Agentur“ im Blick zu behalten. Denn je stärker Deutschland seine Verfahren vereinfacht, desto attraktiver wird das Land als Arbeits- und Lebensmittelpunkt – und desto größer sind die Chancen für Migrantinnen und Migranten, hier erfolgreich Fuß zu fassen.












