Erste Ergebnisse zur Wirksamkeit der Anerkennungspartnerschaft
- VISAGUARD Sekretariat

- vor 5 Tagen
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Seit dem 1. März 2024 gibt es in Deutschland mit der sogenannten Anerkennungspartnerschaft ein neues Instrument, das internationalen Fachkräften und Arbeitgebern neue Möglichkeiten eröffnet. Ziel ist es, den Einwanderungsprozess zu vereinfachen, indem die Anerkennung der ausländischen Berufsqualifikation nicht zwingend vor der Einreise abgeschlossen sein muss. Fachkräfte können also bereits nach Deutschland kommen, hier arbeiten und parallel das Anerkennungsverfahren durchlaufen. Eine aktuelle Studie des Bundesinstituts für Berufsbildung (BIBB) zeigt nun, wie dieses Modell in der Praxis funktioniert und welche Chancen, aber auch Herausforderungen damit verbunden sind.
Erste Erfahrungen aus der Praxis
Die Studie, die zwischen Februar und April 2025 durchgeführt wurde, hat Betriebe, Anerkennungsstellen, Beratungsstellen und Rekrutierungsprojekte befragt. Die Ergebnisse sind eindeutig: Das Interesse von Unternehmen an der Anerkennungspartnerschaft ist groß, ihre tatsächliche Nutzung bislang jedoch noch gering. Gründe dafür liegen in Unsicherheiten beim Verfahren, insbesondere der Frage, wie das Anerkennungsverfahren nach der Einreise konkret abläuft und welche zusätzlichen Qualifizierungsmaßnahmen notwendig sein könnten. Auch ist der Mehrwert der neuen Regelung für manche Branchen nicht auf den ersten Blick erkennbar. Besonders in Bereichen wie der Physiotherapie oder Ergotherapie bleibt der Zugang aufgrund reglementierter Vorgaben eingeschränkt.
Trotz dieser Einschränkungen zeigen die ersten Erfahrungen deutlich die Vorteile der Anerkennungspartnerschaft. Unternehmen berichten, dass sie Prozesse beschleunigen und flexibler gestalten konnten. Für Fachkräfte bedeutet die Regelung eine Chance, schneller im deutschen Arbeitsmarkt Fuß zu fassen, ohne Monate im Ausland auf die Anerkennung warten zu müssen. Vor allem für Betriebe, die bereits Erfahrungen mit der Rekrutierung internationaler Fachkräfte gesammelt haben oder auf gute Beratungsangebote zurückgreifen können, erweist sich die Anerkennungspartnerschaft als wertvolles Werkzeug.
Bedeutung für Arbeitgeber und internationale Fachkräfte
Für die Zielgruppe von VISAGUARD – internationale Fachkräfte und die Arbeitgeber, die diese gewinnen möchten – sind die Ergebnisse besonders relevant. Die Anerkennungspartnerschaft erleichtert den Einstieg in den deutschen Arbeitsmarkt, erfordert aber eine sorgfältige Vorbereitung. Unternehmen sollten sich frühzeitig über die Voraussetzungen informieren und rechtliche Beratung in Anspruch nehmen, um Unsicherheiten im Verfahren zu vermeiden. Hilfreich sind insbesondere standardisierte Dokumente, transparente Informationen zur Anerkennungsfähigkeit von Abschlüssen sowie klare Hinweise zu Bezahlung und Fördermöglichkeiten.
Internationale Fachkräfte profitieren davon, wenn Arbeitgeber diese Strukturen bereits kennen und entsprechende Unterstützungsangebote nutzen. Denn so wird nicht nur der Einstieg in die Beschäftigung erleichtert, sondern auch die langfristige Integration am Arbeitsplatz und in Deutschland insgesamt gefördert. Die Anerkennungspartnerschaft zeigt: Fachkräfteeinwanderung wird zunehmend flexibler gestaltet – doch sie verlangt von allen Beteiligten gute Vorbereitung und ein solides Verständnis der rechtlichen Rahmenbedingungen. Für Arbeitgeber und Fachkräfte, die den Schritt nach Deutschland wagen möchten, ist sie eine spannende Option mit großem Potenzial.



