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EU-Einreise-/Ausreisesystem (EES) steht vor der Einführung: Was Reisende jetzt wissen müssen

  • Autorenbild: Isabelle Manoli
    Isabelle Manoli
  • 27. Juli
  • 2 Min. Lesezeit
ees system border control

Am 12. Oktober 2025 ist es so weit: Die Europäische Union startet offiziell das neue Entry/Exit System (EES) – ein digitales Ein- und Ausreisesystem, das den Stempel im Reisepass ersetzt und mithilfe biometrischer Daten die Grenzkontrollen an den EU-Außengrenzen automatisiert (siehe Verordnung (EU) 2017/2226 des europäischen Parlaments und des Rates vom 30. November 2017 über ein Einreise-/Ausreisesystem (EES)) . Die vollständige Umsetzung ist bis zum 9. April 2026 geplant. Doch was genau steckt hinter dem neuen System – und was bedeutet es für Reisende, insbesondere aus Nicht-EU-Ländern?


Was ist das EES?

Das EES (Entry/Exit System) ist ein automatisiertes IT-System zur Erfassung der Ein- und Ausreisen von Drittstaatsangehörigen in die EU – also Personen, die keine EU-Bürger sind. Ziel ist es, die Grenzkontrollen zu modernisieren und gleichzeitig die Einhaltung der Aufenthaltsdauer innerhalb des Schengen-Raums zu überwachen. Statt wie bisher Pässe manuell abzustempeln, werden künftig biometrische Daten wie Fingerabdrücke und ein Gesichtsfoto erfasst und sicher gespeichert. Zusätzlich dokumentiert das System Datum, Uhrzeit und Ort der Ein- und Ausreise. So können Behörden präzise prüfen, ob ein Aufenthalt über die zulässigen 90 Tage innerhalb von 180 Tagen (Overstay) hinausgeht.


Wer ist betroffen?

Das System betrifft alle Reisenden aus Nicht-EU-Ländern, die kein Visum benötigen oder ein Kurzzeitvisum beantragen – also z. B. Bürger*innen aus Großbritannien, den USA, Kanada oder der Ukraine. EU-Bürgerinnen und -Bürger sind vom EES nicht betroffen. Auch Kinder unter 12 Jahren müssen keine Fingerabdrücke abgeben, werden aber möglicherweise fotografiert.

Reisende aus Drittstaaten, die ab dem 12. Oktober 2025 erstmals in den Schengen-Raum einreisen, müssen sich auf die Erhebung dieser Daten an der Grenze einstellen. Diese werden bis zu drei Jahre gespeichert.


Warum wird das EES eingeführt?

Mit dem EES reagiert die EU auf neue Anforderungen an Sicherheit, Effizienz und Kontrolle. Das System soll:


  • illegale Einreisen und Überschreitungen der Aufenthaltsdauer frühzeitig erkennen,

  • Identitätsbetrug verhindern,

  • und die Sicherheit an den EU-Außengrenzen erhöhen.


Gleichzeitig soll es durch die Automatisierung der Grenzprozesse auch den Reiseablauf beschleunigen – langfristig zumindest. In der Einführungsphase kann es zu längeren Wartezeiten kommen, da biometrische Erfassung und manuelle Stempelung teilweise noch parallel erfolgen.


Was müssen Reisende tun?

Wenn Sie ab Mitte Oktober 2025 in den Schengen-Raum reisen möchten, beachten Sie folgende Punkte:


  • Kommen Sie rechtzeitig zum Flughafen oder zur Grenze – insbesondere bei der ersten Einreise ins EES-System.

  • Prüfen Sie Ihren Reisepass auf Gültigkeit – dieser muss weiterhin vorgelegt werden.

  • Planen Sie zusätzliche Zeit ein, insbesondere bei der erstmaligen Erfassung Ihrer biometrischen Daten.

  • Achten Sie darauf, Ihre 90-Tage-Frist im Schengen-Raum nicht zu überschreiten – das EES erfasst Ihre Reisedaten minutengenau.


Zusammenhang EES und ETIAS

Das EES ist auch die Voraussetzung für die Einführung von ETIAS, dem Europäischen Reiseinformations- und Genehmigungssystem, das 2026 folgen soll. ETIAS wird für viele visumfreie Drittstaaten verpflichtend – darunter auch Großbritannien und die USA. Geplant ist, dass ETIAS eine elektronische Reiseerlaubnis darstellt, ähnlich dem ESTA-System in den USA. Die Gebühren sollen laut aktuellen EU-Angaben bei 20 Euro pro Antrag liegen.


Fazit zur Einführung des EES

Mit dem Entry/Exit System beginnt ein neues Kapitel für die europäische Grenzpolitik. Die Erfassung biometrischer Daten an den Außengrenzen wird den Grenzübertritt sicherer, transparenter – aber anfangs auch komplexer machen. Für Drittstaatsangehörige ist es wichtig, sich frühzeitig auf die neuen Abläufe vorzubereiten. VISAGUARD begleitet Sie durch den Umbruch im EU-Reiserecht. Ob Antragstellung, Fristenüberwachung oder Visumberatung: Wir bringen Klarheit in komplexe Verfahren – digital, zuverlässig und mehrsprachig.

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