Rückgang unerlaubter Einreisen nach verstärkten Grenzkontrollen
- VISAGUARD Sekretariat

- vor 1 Tag
- 2 Min. Lesezeit

Die Bundespolizei meldet für das Jahr 2025 einen deutlichen Rückgang unerlaubter Einreisen nach Deutschland. Zwischen Januar und September 2025 wurden rund 47.500 Fälle registriert – fast halb so viele wie im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Damit liegt die Zahl auch deutlich unter dem Höchststand von 2023, als über 127.000 unerlaubte Einreisen verzeichnet wurden. Dieser Rückgang ist ein Ergebnis der im September 2024 wiedereingeführten stationären Grenzkontrollen an allen Landgrenzen Deutschlands. Besonders stark betroffen ist dabei die Grenze zu Österreich, an der seit Monaten verstärkt kontrolliert wird. Für viele Migrantinnen und Migranten, die sich auf den Weg nach Deutschland machen, haben sich die Bedingungen seitdem deutlich verschärft.
Verschärfte Kontrollen und Zurückweisungen an der Grenze
Zwischen dem 16. September 2024 und dem 30. September 2025 wurden fast 56.000 unerlaubte Einreisen festgestellt. Über 37.600 Personen wurden direkt an der Grenze zurückgewiesen oder nach kurzer Zeit abgeschoben. Zusätzlich nahm die Bundespolizei mehr als 1.650 mutmaßliche Schleuser fest und stellte fast 9.300 Personen mit offenen Haftbefehlen. Seit Mai 2025 kann die Bundespolizei außerdem verstärkt Zurückweisungen nach dem Asylgesetz vornehmen – eine Folge der (rechtswidrigen) politischen „Asylwende“.
Für Migrantinnen und Migranten, die ohne gültige Papiere oder über Nachbarländer wie Österreich, Tschechien oder Polen einreisen, bedeutet das: Das Risiko, bereits an der Grenze aufgehalten zu werden, ist heute deutlich höher als noch vor einem Jahr. Besonders betroffen sind Menschen aus Krisenregionen, die über andere EU-Staaten nach Deutschland gelangen möchten. Viele von ihnen werden nun schon bei der ersten Kontrolle zurückgewiesen, bevor sie überhaupt die Möglichkeit haben, einen Asylantrag zu stellen. Dass dies rechtswidrig ist, wurde bereits mehrfach von Gerichten entschieden. Trotzdem geht die Praxis weiter.
Was Einreisewillige jetzt wissen sollten
Wer eine Einreise nach Deutschland plant – sei es zur Ausbildung, zur Arbeit oder aus familiären Gründen – sollte sich der aktuellen Situation an den Grenzen bewusst sein. Der Fokus der Behörden liegt derzeit auf der konsequenten Kontrolle und Durchsetzung bestehender Einreisebestimmungen. Eine spontane Einreise ohne gültige Visa oder Aufenthaltstitel ist nahezu ausgeschlossen. Auch wer bereits in Deutschland war und eine Wiedereinreisesperre hat, wird an der Grenze gestoppt. Für ausländische Fachkräfte und ihre Familien bedeutet das: Eine rechtssichere Vorbereitung des Aufenthalts ist wichtiger denn je. Wer beispielsweise über ein Arbeitsvisum, eine Blaue Karte EU oder eine Aufenthaltserlaubnis zum Zweck der Ausbildung nach Deutschland möchte, sollte alle notwendigen Unterlagen frühzeitig beantragen und rechtlich prüfen lassen. Die gesetzlichen Möglichkeiten bestehen weiterhin – aber der Ermessensspielraum der Behörden an der Grenze ist enger geworden.
Fazit: Legale Wege sorgfältig planen und rechtliche Beratung nutzen
Die aktuellen Zahlen zeigen: Deutschland setzt zunehmend auf Kontrolle und Abschottung an den Grenzen. Während dies politisch mit dem Ziel der „geordneten Migration“ begründet wird, führt es in der Praxis häufig dazu, dass Schutzsuchende und Einreisewillige ohne juristische Begleitung kaum Chancen haben, ihre Rechte geltend zu machen. Für Betroffene ist es daher entscheidend, frühzeitig anwaltliche Unterstützung in Anspruch zu nehmen – sei es für die Beantragung eines Visums, die Klärung des Aufenthaltsstatus oder für die Einlegung von Rechtsmitteln bei einer Zurückweisung.



