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Erneut Korruptionsverdacht in Münchner Ausländerbehörde: Drei Festnahmen wegen Bestechung

  • Autorenbild: VISAGUARD Sekretariat
    VISAGUARD Sekretariat
  • 27. Okt.
  • 2 Min. Lesezeit
Picture of a German police officer in Munich.

Erneuter Bestechungsskandal in der Münchner Ausländerbehörde

In München steht die Ausländerbehörde erneut im Mittelpunkt eines Korruptionsverfahrens: Drei Personen wurden festgenommen, zwei von ihnen sitzen inzwischen in Untersuchungshaft. Die Staatsanwaltschaft München wirft den Beschuldigten vor, in mehreren Fällen gegen Geld Aufenthaltstitel organisiert zu haben. Laut den Ermittlungen sollen pro Fall zwischen 500 und 2.500 Euro geflossen sein.


Betroffen ist unter anderem eine Mitarbeiterin des Kreisverwaltungsreferats (KVR), die gegen Zahlung von Bestechungsgeldern Aufenthaltsbescheinigungen ausgestellt haben soll. Zwei weitere Beschuldigte sollen vietnamesische Antragsteller an sie vermittelt und die Zahlungen organisiert haben. Bei den Durchsuchungen in München und im Großraum Augsburg stellten die Ermittler rund 100.000 Euro Bargeld sicher.


Ermittlungen vom KVR selbst angestoßen

Bemerkenswert ist, dass das Kreisverwaltungsreferat die Ermittlungen selbst ins Rollen brachte. Interne Kontrollen hatten Unregelmäßigkeiten in der Fallbearbeitung aufgedeckt, woraufhin die Behörde gemeinsam mit der städtischen Antikorruptionsstelle Anzeige erstattete. Kreisverwaltungsreferentin Hanna Sammüller betonte in einer Stellungnahme, dass „Korruption ein Kontrolldelikt“ sei und der erneute Ermittlungserfolg zeige, dass die internen Kontrollmechanismen greifen. Das KVR habe in den letzten Jahren zahlreiche Maßnahmen zur Korruptionsprävention eingeführt – offenbar mit Wirkung.


Wiederholte Korruptionsfälle in der Münchner Ausländerbehörde

Der aktuelle Fall ist jedoch kein Einzelfall: Erst im August waren zwei frühere Mitarbeiter der Behörde wegen Bestechlichkeit angeklagt worden. Auch sie sollen Ausländern unrechtmäßig Aufenthaltserlaubnisse verschafft haben. Diese wiederkehrenden Vorfälle werfen Fragen nach den Strukturen und der Belastung in deutschen Ausländerbehörden auf. Komplexe Verfahren, hoher Personaldruck und unklare Zuständigkeiten können anfällig für Fehlverhalten machen – insbesondere, wenn Antragsteller verzweifelt auf einen Aufenthaltstitel warten.


Fazit

Der erneute Korruptionsverdacht in der Münchner Ausländerbehörde zeigt: Auch in sensiblen Verwaltungsbereichen ist Korruption nicht ausgeschlossen. Gleichzeitig beweist der Fall, dass interne Kontrollsysteme und Antikorruptionsstellen wirksam sein können, wenn sie konsequent angewendet werden. Für Antragsteller bleibt entscheidend, auf offiziellem Weg und mit rechtlicher Unterstützung vorzugehen – nur so lässt sich sicherstellen, dass Aufenthaltstitel rechtmäßig und dauerhaft Bestand haben.

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