Landesamt für Einwanderung räumt Anstieg von Terminproblemen ein
- VISAGUARD Sekretariat
- 11. Nov.
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Die Beschwerden über das Landesamt für Einwanderung (LEA) in Berlin nehmen zu. Besonders gravierend: Die Vergabe von Terminen verzögert sich häufig über Monate – mit teils existenziellen Folgen für Betroffene. Der Berliner Migrationsrat berichtet über zunehmend eskalierende Fälle, in denen Menschen trotz mehrfacher Kontaktaufnahmen keine Rückmeldung vom LEA erhalten.
Zunahme von Beschwerden: Jobverlust, Wohnungsnot und fehlende Sozialleistungen
Laut Migrationsrat berichten Betroffene seit Monaten von ignorierten Terminanfragen und monatelangen Wartezeiten auf Rückmeldungen. Die Folgen können dramatisch sein: gefährdete Arbeitsverhältnisse, finanzielle Notlagen oder sogar drohende Wohnungslosigkeit. Das Problem ist nicht neu. Bereits 2023 wurden massenhaft LEA-Termine auf dem Schwarzmarkt verkauft. Seither versucht die Behörde, alle Anfragen ausschließlich über ein Online-Kontaktformular zu steuern – offenbar jedoch mit begrenztem Erfolg.
Warum das LEA überlastet ist
Mit vier Standorten, 846 Mitarbeitenden und Hunderttausenden von Fällen pro Jahr ist das LEA die größte Einwanderungsbehörde Deutschlands. Neben Studierenden und Fachkräften betreut die Behörde seit 2022 eine große Zahl ukrainischer Kriegsvertriebener und bearbeitet zusätzlich steigende Einbürgerungszahlen. LEA-Direktor Engelhard Mazanke bestätigt die Überlastung: Terminanfragen „bleiben im System stecken“, insbesondere zu Semesterbeginn. Er räumt ein: „Die Kritik des Migrationsrates ist berechtigt.“ Gleichzeitig verweist er auf Effizienzsteigerungen: Bis Ende 2025 habe das LEA voraussichtlich 545.000 persönliche Beratungen durchgeführt – ein Plus von 72 % im Vergleich zu 2020.
Digitalisierung hilft – aber Notfälle versanden trotzdem
Digital eingereichte Anträge führen inzwischen automatisch zur Bestätigung der Fortgeltung eines Aufenthaltstitels. Auch Fiktionsbescheinigungen sollen in echten Notfällen schnell ausgestellt werden – z. B. wenn ein Arbeitsplatz gefährdet ist. Doch laut Migrationsrat funktioniert dieses Notfallmanagement nicht zuverlässig. Trotz mehrfacher Notfallmeldungen mit Nachweisen über rückständige Miete reagierte das LEA über Wochen nicht. Der Migrationsrat macht deutlich: Eine ausbleibende Antwort des LEA bedeutet für Betroffene oft den Verlust von Rechten – Arbeit, Wohnung, Krankenversicherung oder Sozialleistungen hängen direkt von einer einfachen behördlichen Rückmeldung ab. „Wenn das Amt nicht erreichbar ist, werden grundlegende Rechte faktisch verwehrt“, heißt es in der Stellungnahme.
Lösungsansätze: weniger Bürokratie statt mehr Personal
Mehr Personal hält LEA-Chef Mazanke angesichts der Berliner Haushaltslage für unrealistisch. Stattdessen fordert er den Abbau unnötiger Prüfprozesse. Auch die Bundesregierung plant Reformen: Eine neue zentrale „Work and Stay“-Agentur soll Visaverfahren für Studierende und Fachkräfte beschleunigen.
Ein Beispiel: Der Arbeitgeberwechsel von Fachkräften führt aktuell zu zusätzlichen Prüfungen durch LEA und Arbeitsagentur. Diese Verfahren blockieren laut Mazanke unnötig Kapazitäten und verlangsamen das gesamte System.
Fazit: Betroffene brauchen Rechtssicherheit – und klare Wege im Notfall
Die Lage beim LEA Berlin zeigt, wie verwundbar Menschen im Aufenthaltsverfahren sind, wenn Behörden überlastet sind. Für Betroffene ist es entscheidend, frühzeitig zu handeln, Nachweise sauber zu dokumentieren und im Ernstfall rechtliche Unterstützung zu suchen.
VISAGUARD begleitet Sie dabei: von der Bewertung der Dringlichkeit bis zur Vorbereitung vollständiger Unterlagen – damit Sie schneller zu Ihrem Termin und zu Ihrem rechtssicheren Aufenthaltstitel kommen.
